GR 20 Etappe 1 Conca - Paliri

Angesicht der vorhergesagten hohen Temperaturen und erwarteten Unwetter am Nachmittag, werden wir möglichst früh starten.  

Letzte Vorbereitungen

5:45 Uhr – Nachdem wir früh Schlafen gegangen sind, wecken uns die ersten Sonnenstrahlen. Der Zeltabbau und letzte Rucksackoptimierungen nehmen weniger Zeit in Anspruch als gedacht, so dass wir schon um 6.30 Uhr zum Frühstück kommen.

Im Gästehaus finden wir auf einem Tisch kleine Körbchen mit Namenszetteln.

Das am Abend vorbestellte Baguette können wir leider erst um 7:30 Uhr abholen. Womit wir etwas später als geplant losgehen.

  • Startpunkt: Conca - La Tonnelle
  • Länge: 14.5 km
  • Zeit mit Pausen hin: 9h

Hinweis

Tatsächliche Länge und Zeit der Tour stimmen nicht genau mit der Statistik überein, da die Anzahl Messpunkte reduziert ist.

Karte & GPS Daten

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  • Conca La Tonnelle
    Mobilempfang: gut
    Internetzugang: kein
  • Refuge de Paliri
    Mobilempfang: mäßig - Bessert sich auf Hügel Nähe Refuge
    Internetzugang: kein
  • Conca La Tonnelle
    Camping, Leihzelte oder Zimmer im Refuge
  • Refuge de Paliri:
    Camping, Leihzelte und im Refuge
  • Conca
    In Conca gibt es nur einen kleinen Laden. Eigentlich eine Bar in der auch Eis,Getränke und Brot verkauft werden.
    War allerdings sehr teuer. 1.5 Liter Wasser 5 Euro.
  • Conca La Tonnelle
    Restaurant Menü & à la Carte
    Halbpension
    Trinkwasser
    Verkauf von einigen Utensilien
    Frühstück ab 6.00 Uhr
    Kochgelegenheit: JA
  • Refuge de Paliri:
    Frühstück
    Abendessen und Halbpension
    Verkauf von Lebensmitteln und Getränken
    Trinkwasser aus Quelle ca. 200m von Haupthaus entfernt
    Kochgelegenheit: JA

Nun soll es also losgehen. Es ist 7:50 Uhr und bereits 26 Grad in der Sonne. Wir durchqueren Conca und folgen zunächst einer Straße bergauf zum Einstieg des GR 20. Dort angekommen, fließt der Schweiß schon in Strömen.

Zum Glück führt der Weg nun in den Wald. Es geht weiter bergauf. Als die Steigung nachlässt, lichtet sich auch der Wald. Wir befinden uns an einem Berghang und haben den Ersten, von vielen folgenden, wunderschönen Ausblicken. In der Ferne, ist das Meer zu erkennen. Der Weg führt nun gespickt mit großen Steinen und Felsstücken am Hang entlang. Die Sonne heizt uns ungehindert ein.

Nach ca. 1h30min erreichen wir die, im Wanderführer erwähnte, Gumpe. Das kristallklare Wasser verlockt zum Hineinspringen. Für uns ist es leider noch zu früh für eine Pause und jetzt schon die Schuhe ausziehen, wäre auch keine gute Idee.. Welch eine Wohltat muss es für diejenigen sein, die von Norden kommen und so kurz vor dem Ziel, einen so schönen und erfrischenden Ort vorfinden. So bleibt es bei einem wohltuenden Schwall Wasser ins Gesicht.

Nach der Abkühlung fällt unser Blick auf den direkt folgenden steilen Hang, den wir nun hinauf müssen. Die Umgebung wird karstiger. Die felsigen Pfade werden nur noch von Büschen gesäumt.

Wir lassen Höhenmeter um Höhenmeter unter uns. Manchmal über moderate Steigungen, oft aber durch steile Anstiege, die mühsam per Serpentinen zu bewältigen sind. Zwischendurch legen wir eine Rast hinter einen schattenspendenden Felsen ein.

Argwöhnisch beobachten wir die aufziehenden hohen Quellwolken. Irgendwann erreichen wir eine ausgewiesene Quelle. Während der kurzen Rast, fallen die ersten Regentropfen. Als wir die nächste Steigung angehen, beginnt ein Gewitter und es fängt heftig an zu Regnen. Schnell die Regenkombi anziehen. Das Gewitter und der Niederschlag werden heftiger. Vor uns tut sich eine Freifläche auf. Bei dieser Höhenlage werden wir diese bestimmt nicht queren, während das Unwetter genau über uns ist. Wir bleiben im Wald und werden hier warten. Dann trifft etwas meine Kappe. Ich dachte erst an einen Zapfen, doch schon häufen sich die Einschläge um uns – Hagel – na super. Wir ziehen uns weiter in den Wald zurück, wo die Baumkronen dichter stehen. Nach 30min. ist der Spuk plötzlich vorbei. Somit wurden wir heute mit Feuer, Wasser und Eis getauft.

Kurz bevor wir am Fuß des letzten steilen Anstiegs angelangen, führt der Weg wieder durch Wald. Es beginnt wieder heftig zu regnen. Dicke Tropfen durchnässen sofort Short und T-Shirt. Also wieder die Regenkombi an, bevor wir komplett nass sind. Der Aufstieg selbst ist baumfrei, so dass der Regen ungehindert auf uns einprasselt. Nach 150Höhenmeter und 1km Anstieg erreichen wir nach 30min die ersten Zelte. An Zeltaufbau ist gerade nicht zu denken, so gehen wir zur etwas entfernten Hütte, in der Hoffnung uns unterstellen zu können. Es existiert jedoch kein Unterstand. Die anderen, bereits anwesenden Wanderer haben sich mit mehren Sonnenschirmen einen Unterstand gebaut.

Wir erkennen auch zwei junge Frauen wieder, die am Morgen ebenfalls gestartet sind. Beide völlig durchnässt, wird eine von ihnen, stark zitternd, von einem Mann mit seinem Regenponcho vor dem auffrischenden Wind geschützt.

Die Tür mit der Aufschrift „Guardian - Prive“ der kleinen Schutzhütte öffnet sich, als wir klopfen, um uns anzumelden. Ein junger Mann öffnet in T-Shirt und kurzer Hose. Anmeldung, Bezahlung und Tür zu. Wir gönnen uns noch eine Cola, während wir ebenfalls unter den Sonnenschirmen Schutz suchen. Die junge Frau zittert immer noch und der Wind kühlt Grisu & mich sogar durch die Regenkombi leicht aus. Jetzt wird so mancher vielleicht sagen, selbst Schuld, wenn die keinen Regenschutz mitnehmen. Ich kann dazu nur sagen, der Guardian handelte grob fahrlässig und hat scheinbar von Unterkühlung noch nichts gehört. Zum Glück hört der Regen nach einer Stunde auf und 30min später reißt der Himmel auf. Wir bauen unser Zelt auf. Kaum zu glauben, aber es wird noch ein herrlicher warmer Abend und wir können die Regenkombi, T-shirt und Short trocknen lassen. Hätte es weiter geregnet, wäre für die beiden jungen Damen jetzt schon Schluss gewesen.

Zu Abend gibt es korsischen Schinken, Käse und Wurst und Spagetti mit Dosengulasch. Ich nehme dreimal Nachschlag. Diesmal bleibt für die Wildschweine im Wald nicht viel übrig.

Nach dem Essen verteilt der Guardian das Frühstück in Plastiktüten an diejenigen, die früh losgehen möchten. Ein halbes trockenes Baguette, Butter, eine Marmelade (6 Euro).

Wir genießen den Abend in herrlicher Kulisse. Grisu gönnt sich noch eine eiskalte Dusche. Dann fallen wir frühzeitig und todmüde in die Schlafsäcke.