Etappe 2 Asel-Süd - Asel

Unsere Bewertung: Bewertung

Geplant 30km - Abbruch nach 19km

Tief und fest geschlafen und von Waschbären verschont geblieben, beginnt der neue Tag. Zunächst stellt sich beim Frühstück die Frage, ob wir weiter gehen oder übersetzen. Wir entscheiden uns für´s Weitergehen. Kein Muskelkater, Blasen oder ähnliches, also warum nicht. Laut Karte wird der Weg auch näher am Ufer entlang führen. Für heute ist die längste Etappe mit 30km geplant. Also eine Kombination aus dem Rest der dritten Etappe plus die Etappen 4 und 5. Tagesziel ist Scheid, wo auch ein Camingplatz liegt. Wir packen unsere sieben Sachen und machen uns auf Richtung Urwaldsteig Hauptroute, die wir nach ca. 800m erreichen.

Sofort tauchen wir in den Wald ein. Über einen schmalen, jedoch mit feinem Schotter befestigten Pfad durchqueren wir echten Urwald. Nach ca. 1km wird der Weg breiter, bleibt aber befestigt. Nach mehren Kilometern erreichen wir die Himmelbreite, wo sich der Wald kurz lichtet und einige Wanderer die Sonne genießen. Wir tauchen wieder in den Wald ein und erreichen ohne weitere nennenswerte Abwechslung die „Loreley“.

Hier treffen wir einen Einheimischen auf seinem Mountainbike. Er fragt wo wir herkommen und ist von unseren Etappenlängen überrascht. Als wir ihm vom Grünkoller des Vortrages erzählen, beruhigt er uns mit der Aussage, dass man ab jetzt näher am Ufer läuft. Wir sind noch guter Dinge. Über normale Wirtschaftswege steigen wir nach Kirchlotheim hinab.

Hier müssen wir erstmal auf geteerten Feldwegen am Nationalparkzentrum Kellerwald vorbei. Die Sonne brennt als wir die schönen Feldwiesen mit den roten Tupfern des Klatschmohn passieren. Nach ca.1.5km lassen wir endlich den harten Untergrund hinter uns, den unsere Fußballen gar nicht schön fanden und dies mit leichten Schmerzen quittieren.

Der Weg führt noch mal ein kurzes Stück durch den Wald und geht aber kurz vor Herzhausen wieder in geteerte Piste über. Die Uferpromenade können wir gar nicht richtig genießen, sind aber froh einen Blick über den See zu erlangen. Die Straße wird durch geschotterten Wirtschaftsweg abgelöst. Ich habe langsam das Gefühl, das meine Wanderschuhe zu weich für mich plus 18kg sind, da ich jeden Stein spüre. Grisu geht es aber auch nicht besser.

Es folgt ein kurzer steiler Aufstieg und zugleich wieder ein steiler Abstieg über eine ca 250m langes naturbelassenes Wegstück hinter zum Sehufer. Eine Bank lädt uns zur Mittagsrast ein. Zahllose Fahrradfahrer passieren uns, während wir uns Stärken. Das verheißt mir nichts Gutes. Und wirklich. Der Urwaldsteig folgt der harten Fahrradpiste nahe am Ufer, ohne jedoch wirklich einen Blick auf den See zuzulassen. Grisu hat mittlerweile abgeschaltet und ich versuche mich auch nur noch aufs Vorwärtskommen zu konzentrieren. Dann bricht es kurz vor Asel aus uns heraus. Wir haben keine Lust mehr. Da wir in Asel eine Gelegenheit haben den Urwaldsteig zu verlassen, nehmen wir diese war.

Das Highlight des Tages in Form eines Stücks Erdbeerboden mit Sahne liegt noch vor uns. Wir entdecken das Gasthaus Sauer und kehren in den schönen Außenbereich ein. Wir sind uns einig, die richtige Entscheidung zu treffen und lassen uns mit einem Taxi nach Waldeck bringen. Für mich ist mental die Tour zu Ende und ich möchte nach Hause. Uns ist bewusst, dass jetzt der Knorreichenstieg gefolgt wäre, aber das ist uns zu diesem Zeitpunkt egal. 19Km auf zu 90% harten, befestigten Untergrund, haben uns gereicht.

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