Dharapani – Chame (Tag 5)

Wie jeden Morgen heißt es 6.30 Uhr aufstehen, 7.00 Uhr Frühstück, zwischen 7.30 und 8.00 Uhr losgehen. Kurz vor 7.00Uhr übergeben wir unsere Reisetaschen den Trägern, die meist schon vor der Tür warten.

Die heutige Etappe wird von einem hohen Anteil Straße bzw. breiter Wege geprägt sein. Das kündigt Pun beim Frühstück an. Dies bedeutet aber auch, dass wir durch einige Dörfer ziehen werden, wo es immer eine Menge zu sehen gibt.

Nachdem Som alle Formalitäten am Check Point in Dharapani erledigt hat, folgen wir der Straße. Immer wieder passieren uns Autos und Motorräder. Nachdem die Sonne die Feuchtigkeit der Nacht hat verdunsten lassen, schlucken wir mehr und mehr Staub. Zudem sind auch auffällig viele Trekker unterwegs.

Das Tal ist nicht mehr so tief eingeschnitten wie die Tage zuvor. Immer öfter kann man einen Blick auf den ein oder anderen Gipfel eines Bergriesen erhaschen.

Wir verlassen die Straße und werden über unzählige schmale Stufen den Talhang hinaufgeführt.

Mittlerweile ist es ziemlich warm geworden. Zum Glück schattet der dichte Wald den steilen Anstieg ab. Vor und hinter uns sind mehrere Gruppen, so dass bedingt durch die unterschiedlichen Pausen, ein stetiges Überholen und Vorbeilassen stattfindet. Ziemlich penetrant fällt eine Gruppe auf, deren Mitglieder auch mal drängeln. Diese Herrschaften werden wir bis zum Thorong La Pass noch öfters treffen. Dazu aber später.

Wir gelangen auf eine mit größeren Steinen befestigte Straße, die uns durch üppigen Wald führt. Zum Glück geht es nicht bis zum Zwischenziel Timang auf dem unwegsamen Untergrund weiter. Pun leitet uns einen Steilhang hinauf, den wir über einen verwurzelten Trampelpfad erklimmen. So mancher der Gruppe muss auch mal die Hände zur Hilfe nehmen.

Als wir auf eine große Freifläche gelangen, können wir Timang erblicken. Dort kehren wir zum Mittagessen ein. Die Träger sind schon lange vor uns angekommen und pausieren auf einer Wiese.

Weiter geht die Tour im sogenannten „Nepali Flach“ Stil. Den Begriff haben wir 2010 geprägt und bedeutet soviel wie „auf und nieder immer wieder“.

Nach einem längeren Anstieg durchqueren wir das Dorf Thanchowk. Wir können hier die Bauern bei ihrer Arbeit beobachten. Sie lassen sich auf Nachfrage, bereitwillig fotografieren.

Das letzte Wegstück nach Chame folgen wir wieder einer Straße. Viele Trekker haben das gleiche Ziel. Unsere Lodge liegt mitten in der „Stadt“. Umso überraschender ist es, dass hinter dem Hauptgebäude ein begrüntes Gelände mit vielen kleinen Hütten liegt. Jedes Wanderpärchen bekommt seine eigene Hütte.

Wir machen es uns bis zum Abendessen gemütlich, genießen die warme Dusche und setzen uns im Gemeinschaftsraum auf ein Bierchen zusammen.

Etwas später fängt es an zu regnen. Laut Wetterbericht soll es aber nur gelegentliche Schauer geben. So wird der Staub wenigsten aus der Luft gewaschen.

Andrea muss an dem Abend Krankenschwester spielen. Jule geht es gar nicht gut – der Magen. Vielleicht das Essen nicht vertragen oder die Anstrengung bei Hitze? Auf jeden Fall noch keine Höhenkrankheit. Pun besucht sie und erkundigt sich mehrmals nach ihrem Befinden. Es ist so schlimm, dass Jule sogar den leckeren Schokopudding, den es zum Dessert gab, ausschlägt.

Mal sehen, ob es ihr morgen bessergeht.

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