Rifugio Sonino al Coldai – Rifugio Vazzoler

Etappe 5

Die heutige Tour folgt der Etappenempfehlung. Nach der anstrengenden Etappe vom Vortag liegen nur ca. 4Stunden reine Gehzeit vor uns. Wir werden jedoch noch zur Rifugio Tissi aufsteigen, was die Tour um 1h30m verlängert.

Am Hütteneingang warnt ein leicht zu übersehendes Schild, dass die Hochvariante wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist.

Nach kurzem Aufstieg über einen ausgewaschenen Hang erreichen wir die Forcella Coldai. Unter uns liegt der Lago Coldai. Wie allen Gewässern auf unserer Tour, fehlt es auch ihm an Wasser, so dass wir der Aussage „..einer der schönsten Dolomitenseen...“ nicht ganz folgen können. Wir steigen auf zur Forcella di Col Negro. Hier eröffnet sich der Blick auf einen Geröllhang am Fuße der Civetta. Hier teilt sich der Weg in Hoch- und Tiefvariante. Den Warnhinweis folgend wählen wir die tiefere Variante. Trotz der Warnung können wir Gestalten auf der Hochvariante erkennen.

Diese laufen quer über den Geröllhang, während wir erst mal steil absteigen müssen. Über schmale Wege. Teilweise fällt der Hang rechts von uns sehr steil, manchmal fast senkrecht, bis zu 700m ab. Absturzgefahr besteht jedoch nicht. Höhenangst sollte man aber nicht haben.

Wir erreichen den Wegweiser hoch zur Rifugio Tissi. Den sehr steilen Aufstieg nehmen wir gerne in Kauf. Lockt dort doch die Aussicht vom Col Rean ins Val Cordevole. Ich traue mich nur 50cm nahe an die Kante und halte meine Kamera hinüber, um die teilweise senkrecht abfallenden 1000m hinunter Tal festzuhalten.

Nachdem wir ein zweites Frühstück mit Blick auf die Civetta genossen haben, suchen wir den beschriebenen Abstieg, da die angegebene Wegnummer nicht zu finden ist. Somit steigen wir ein kurzes Stück unseres Aufstiegweges wieder ab. Dort unten hatten wir einen Abzweig zum Hauptweg gesehen. Im Nachhinein wissen wir, dass wir zunächst den Abstieg nach Alleghe hätten folgen müssen. Dieser kreuzt etwas später unseren Weg.

Wir steigen über losen Schotter steil ab und treffen wieder auf den Hauptweg Nr.560. Durch Buschland und über mit groben Geröll bedeckten Weg erreichen wir endlich ein Hochtal. Angenehm ansteigend führt der Weg hinauf zu Sella di Pelsa. Wir verlieren anschließend wieder an Höhe, bis wir einen Fahrweg erreichen. Dieser ist mit losem Geröll übersät und unangenehm zu laufen. Links türmt sich der Torre Trieste auf. Wir können Stimmen aus der Wand hören, machen die Urheber jedoch nicht aus. Die Rifugio Vazzoler ist schon in den Bäumen zu erkennen. Der Fahrweg zieht sich wie Kaugummi. Endlich erreichen wir die sehr einladend wirkende Hütte mit einem sehr schönen Außenbereich. Es ist früher Nachmittag, so dass wir diesen noch ausgiebig nutzen werden.

Schön heiß duschen, heimlich mal die Socken und ein T-shirt waschen. Während unsere Kleider an der Wäscheleine trocknen, dösen wir auf den Bierbänken ein. In einer kleinen vier Betten Kammer kommen wir zur Ruhe. Zum Glück haben wir Oropax in den Ohren, da es am Gang noch lange laut ist.

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