Waldbreitbacher Wiedtraum

Rundweg 18.2 km im Westerwald

Unsere Bewertung: Bewertung

Eigentlich war für diesen Tag Sonne angesagt, aber Deutschland versinkt unter einer Hochnebeldecke. Trotzdem nehmen wir die 80km (1h30min) Anfahrt aus dem Siegerland nach Waldbreitbach in Kauf, da die Tour vielversprechend klingt. Eine Wegbeschreibung und GPX Datei für unser Navi finden wir auf outdooractive.com.

Schon jetzt weisen wir darauf hin, dass aufgrund fehlender einheitlicher Markierung und der nicht sehr hilfreichen Wegbeschreibung auf jeden Fall ein Navigationsgerät – GPS oder Smartphone - mit der entsprechenden GPS-Route zur Hand sein sollte. Mindestens sollte man einen Ausdruck der Karte mitnehmen. Wir werden versuchen diesen Mangel an Information, mit unserer Wegbeschreibung zu beseitigen.

Der Waldbreitbacher Wiedtraum ist ein Rundweg über 18.2km und 712 Höhenmeter.

Der offizielle Startpunkt befindet sich auf dem Parkplatz in Waldbreitbach, hinter dem an der Hauptstraße gelegenen Touristen-Informationsbüro.

Wegbeschreibung & Eindrücke

Wir laufen den Weg im Uhrzeigersinn. Vom Parkplatz gehen wir zurück zur Straße, halten uns rechts (nicht Richtung Kirche!!) und folgen zunächst der Straße entlang, den Wegweisern eines Westerwaldsteig-Zuwegs (geschwungenes „W“ auf gelbem Grund). Nach ca. 300m (direkt nach einer IHR PLATZ Filiale) verweist die Markierung nach rechts in eine Nebenstraße. Der Einstieg zur Tour ist nun geschafft.

Waldbreitbach nach Roßbach
Weiter geht es zunächst durch ein Wohngebiet, Richtung Kurpark, zum Ufer der Wied. Über eine Brücke gelangt man auf die andere Flussseite. Nach weiteren 300m Straße führt der Weg kurz vor einem Ortsausgangsschild rechts in den Wald. Ab hier werden wir der Markierung W1 bis kurz vor Roßbach folgen.

Es geht bergauf und nach ca. 150m zweigt der W1 nach rechts ab. Über sehr schöne schmale Pfade laufen wir am steilen Hang entlang und gewinnen etwas an Höhe, bevor es wieder ins Tal hinab geht. Nach 1.6km gelangen wir an eine Straße nahe dem Wiedufer. Der W1 führt nach links auf einer schmalen Straße hinauf nach Gasbitze. Erst nachdem wir die kleine Siedlung durchquert haben, geht es auf Waldwegen weiter. Durch schönen Buchenwald führt die Strecke oberhalb entlang der Wied. Nach 1.6km, wir sind mittlerweile auf Höhe des Flusses abgestiegen, erreichen wir einen Wegweiser. Ab hier verläuft der Rundweg erst einmal auf dem Westerwaldsteig, dessen Markierung wir Richtung Roßbach folgen. Nachdem wir die Wied über eine Fußgängerbrücke überquert haben, folgen wir auf geteertem Gehweg dem Flußverlauf. Der Westerwaldsteig führt durch den Ort. Endlich, nach 2km auf Straßen durch Wohngebiet, gelangen wir wieder an den Waldrand.

Roßbach über Roßbacher Häubchen nach Elsbach
Die Westerwaldsteig-Markierung weist nach links auf einen schmalen Pfad. Nächstes Ziel ist das Roßbacher Häubchen. Entgegen dem orginalen Wegverlauf, bleiben wir auf dem Westerwaldsteig, da der ständige Blick auf das GPS-Gerät etwas nervt und wir so ebenfalls zu dem sehenswerten Basaltkegel gelangen.

Unterhalb des Häubchen treffen wir auf eine Weggabelung. Der Westerwaldsteig führt geradeaus, während wir uns rechts halten, um den Zuweg hinauf zur Aussichtsplattform zu finden. Der Aufstieg führt über Basaltbruchstücke und schmale, im Herbst, rutschige Pfade hinauf auf den Kegel. Schade, dass das Wetter den sicherlich schönen Fernblick heute nicht zulässt.

Um weiter dem originalen Wegverlauf des Waldbreitbacher Wiedtraum zu folgen, gehen wir wieder zurück zur Weggabelung und folgen ab hier dem R3. Ein kurzes Stück laufen wir somit zurück auf dem Hinweg. Der R3 führt wieder über schöne Pfade durch den Wald, bis wir an die Landstraße L256 gelangen und diese überqueren. Wir folgen noch 60m dem R3. Während dieser eine erste scharfe Rechtskurve beschreibt, laufen wir geradeaus.

Wir folgen dem Weg ohne Markierung bis zu einer Wiese. Hier sollte man kurz einen Blick auf die Karte werfen, da die Strecke hier rechts hinunter nach Elsbach abzweigt. Bevor wir jetzt kompliziert den Weg durch die Siedlung beschreiben, ist der beste Tipp, hier die Karte zu bemühen. Wegweiser sind nicht vorhanden. Per GPS gelingt es uns, dem Verlauf zu folgen.

Elsbach nach Hochscheid
Wir erreichen eine weitläufige Freifläche, um die wir am Waldrand entlang herumlaufen und wieder in den Wald gelangen. Auf wunderbaren schmalen Pfaden schlängelt sich der Weg durch den Wald. An einem Hangeinschnitt verliert sich kurz der sichtbare Pfad. Auf der anderen Seite des Einschnitts ist jedoch ein Trampelpfad zu erkennen. Den Weg dorthin über einen Bach muss man sich selbst suchen. Diese Naturbelassenheit trifft genau unsere Vorlieben. Nach einem kurzen Stück einen Hang hinauf, erreichen wir wieder einen erkennbaren breiteren Weg, der uns weiter bergauf führt und schließlich an der K90 Poststaße mündet. Hier finden wir die Markierung B1 an einem „Vorfahrt gewähren“ Schild. Dem B1 folgen wir entlang des Ortsrand von Hochscheid. Man hat zwar eine schöne Aussicht, jedoch führt der Weg etwas unschön über Asphalt rund um den Ort durch Wohngebiet. Nach einer langen Kurve verlassen wir die Straße. Der Pfad über eine Wiese, ist leicht zu übersehen. Wir orientieren uns nach der Karte. Nach ca. 50m mündet der Pfad wieder auf eine schmale Straße, die weiter am Ortsrand entlang führt. Nach weiteren ca. 200m zweigt der Weg endlich wieder in den Wald ab.

Hochscheid über "weißes Kreuz" nach Waldbreitbach
Über einen breiteren Weg verlieren wir nun stetig an Höhe. Einige Meter links unter uns bahnt sich ein Bach den Weg über nahezu schwarze Felsen. Ca. 1.5km nach Hochscheid gelangen wir so an eine Brücke, die über den Bach führt. Rechts verweist ein Schild zum „Weißen Kreuz“. Diesen wunderschönen und spannenden Abstecher sollte man sich nicht entgehen lassen. Auf schmalen felsigen Pfaden am steilen Hang erreicht man den Aussichtspunkt, mit Blick hinunter ins Tal.

Nachdem wir zurück zur Brücke gelaufen sind und diese überquert haben, dürfen wir weiter auf wunderbaren Trampelpfaden (W2) am Talhang entlang laufen. Ca. 1km nach der Brücke treffen wir auf den Wiedweg. Diesem folgen wir nun bergauf (nicht Richtung Fluss) bis nach Waldbreitbach. Der Pfad endet an einem Wendehammer. Nun müssen wir wieder durch Wohngebiet hinunter zum Parkplatz, wobei wir einer W2 Markierung zur Kirche folgen.

Nach 6 Stunden erreichen wir in der Dämmerung unser Auto.

Der Waldbreitbacher Wiedtraum ist kein ausgewiesener Wanderweg, sondern eher ein Wanderstreckenvorschlag. Wie schon unsere Wegbeschreibung vermuten lässt, stellt das Fehlen einer einheitlichen Wegmarkierung so manches Mal eine Herausforderung dar. Von den 18.2km führen gesamt 5.8km über Asphalt, wobei unnötig oft Wohngebiet durchquert werden muss. Schon diese Tatsache müsste eigentlich zu einer schlechten Bewertung führen. Um diese unschönen Teilstrecken zu vermeiden, wäre jedoch eine professionelle Wegplanung und Organisation erforderlich. Wir wollen diese Steckenabschnitte akzeptieren, da sie wunderschöne, abwechslungsreiche Teilstrecken und Sehenswürdigkeiten zu einem Rundweg verbinden.

Zweigeteilte Bewertung:

Wer aus der Region (weniger als 40min Anfahrt) kommt, kann diesen Weg gerne für eine ausgedehnte Sonntagswanderung ausprobieren. Wir empfanden ihn als sehr kurzweilig, mit sehr schönen naturbelassenen Teilstücken.

Einen langen Anfahrtsweg rechtfertig der Waldbreitbacher Wiedtraum nicht. Wer aus unser Region kommend, eine lange Anfahrt in Kauf nehmen möchte, sollte sich eher die Traumpfade und Traumschleifen aussuchen.

Wäre der Waldbreitbacher Wiedtraum ein ausgewiesener Wanderweg würde er in dieser Form maximal 2 Stiefel erhalten.

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