Über Pfingsten möchten wir den Urwaldsteig am Edersee begehen. Geplant ist, den 68km langen Weg rund um den Edersee in drei Tagesetappen zu komplettieren. Übernachten werden wir auf Zeltplätzen. Grisu möchte ihr neues Trekkingzelt testen. Entsprechend packen wir unsere Rucksäcke. Zelt, Schlafsack, Isomatte, Gaskocher, Proviant etc. Halt alles, was man auf einer solchen Tour benötigt. Die Wettervorhersage verspricht warme Temperaturen bei Sonnenschein. Also sind 3 Liter Wasser pro Person, auch noch unterzubringen. Komplett gepackt, bringen es unsere Rucksäcke auf 16.5kg bzw. 18.5kg. Ich habe ja noch die Kameras zu schleppen.
Wir fahren früh los und als wir nach 2Stunden den Edersee erreichen, macht sich sofort Urlaubsstimmung breit. Während wir uns dem Startpunkt am Waldecker Schloss nähern, fahren wir entlang des Ufers. Urlauber in Cafés oder auf dem Weg zum Strand, Segelboote auf dem See, Fahradfahrer – Ein echtes Urlaubsgebiet.
In der Broschüre des Urwaldsteig ist der Weg in 6 Etappen eingeteilt.
Unsere erste Etappe soll heute von Waldeck nach Asel-Süd führen, mit Zuweg und kleinen Abstechern liegen 26km vor uns. Wir kombinieren somit Etappe 1, 2 und einen Teil der dritten Etappe, damit wir zum Ende einen Zeltplatz in Asel-Süd ansteuern können.
Ohne Zweifel ist unser Vorhaben den Urwaldsteig in 3 Etappen, mit nicht unerheblichen Zusatzgewicht zu begehen, ziemlich ambitioniert gewesen. Geplante Etappenlängen von 25km, 30km und 13km mit einem Gesamtaufstieg von über 3000 Höhenmeter, auf teilweise losen Untergrund sind nicht ohne, trauen wir uns aufgrund unserer Erfahrungen jedoch ohne weiteres zu. Was hier zum Scheitern führte, war eindeutig die fehlende Abwechslung bzw. echten Höhepunkte über längere Teilstrecken, die wenn vorhanden, dazu anspornen weiter zu gehen, auch wenn es mal zwickt und drückt. Nach unserem Eindruck waren die Höhepunkte nicht sehr homogen verteilt. Mit dem Gepäck sind wir natürlich langsamer als gewohnt gelaufen und waren als Folge dessen, zum Beispiel über 4 Stunden nur von Bäumen umgeben.
Wären wir der Einteilung in 6 Etappen gefolgt, hätten wir die (reguläre) Etappe Nr.2 sicherlich mit 5von6 Wanderstiefeln, die Etappe Nr.4 hingegen, aufgrund der Wegbeschaffenheit, nahe am mangelhaft bewertet. Schon die Verwunderung der Einheimischen - genannter Mountainbiker, Dame an der Rezeption und Taxifahrer - auf unsere Etappeneinteilung gibt Anlass diese zu überdenken.
Auszug Dialog mit Dame an der Zeltplatz Rezeption:
...“Wo kommen Sie heute her?“, Grisu:“Von Waldeck.“, Gegenfrage:“Mit der Fähre?“, Grisu:“Nein, wir sind über Hemfurth gewandert“, Antwort: Stirnrunzeln.