Pragser Wildsee – Lavarella Hütte im Fanes Tal

Etappe 1

Nach einer Nacht im Hotel Pragser Wildsee beginnen wir voller Vorfreude unsere Tour. Am Morgen herrscht noch eine angenehme Kühle. Jeder von uns hat jedoch 2.5 Liter Wasser in der Trinkblase, da es ein heißer Tag werden soll. Die ersten Schritte führen uns entlang des spiegelglatten Pragser Wildsees. Nach ca. 1km fängt nun der Ernst des Lebens an. Ein Wegweiser weist uns ein Geröllfeld hoch. Der Weg geht jedoch schnell in einen steinigen Pfad, gesäumt von Gras und Büschen über. In steilen Serpentinen gewinnen wir zunehmend an Höhe. Die Wegbeschaffenheit wechselt zwischen feinem Schotter und weicher Erde. Dies ändert sich je näher wir dem narbigen Loch kommen. Der Weg wird nochmals steiler und einige Felsstiege sind zu bewältigen. Dies gipfelt in mit Ketten versicherten steilen Felsstufen, wo man sich den Tritt selbst suchen muss. Hier merken wir zum ersten Mal unsere schweren Rucksäcke, die etwas bei über kniehohen Stiegen stören. Unter Zuhilfenahme der Hände und der Unterstützung durch unsere Trekkingstöcke meistern wir diese Stelle. Wir erreichen so ein Hochtal und orientieren uns rechts Richtung dem sogenannten Ofen. Mittlerweile steht die Sonne hoch und der Name ist Programm. Über felsigen Grund steigen wir weiter auf und lassen das letzte Grün unter uns. Wir erreichen die Porta Sora al Forn (2388m). Unter uns liegt die Seekofelhütte (Rifugio Biella). Diese stellt normalerweise das Ende der ersten Etappe dar. Wir besichtigen nur kurz den Außenbereich und gehen weiter. Zunächst folgen wir einem Fahrweg, auf dem uns zahllose Mountainbiker entgegenkommen, bis uns ein Wegweiser in die grünen Hügel, Richtung Senneshütte leitet. Auf weichen Pfaden durchqueren wir die Hochebene. Als wir die Senneshütte schon sehen, müssen wir noch einen steilen Geröllweg durch Felsen absteigen, um anschließend über einen mit Geröll bedeckten Fahrweg den Ort unserer Mittagsrast zu erreichen. Hier tummeln sich Massen von Tagesausflüglern, die vom Pederü, unserem nächsten Zwischenziel, aufgestiegen sind. Trotz des Trubels lassen wir uns den wohlverdienten Kaiserschmarren schmecken.

Nun folgt ein weniger angenehmes Wegstück. Der fast 600m tiefe Abstieg zum Pederü, der fast ausschließlich über einen mit Schotter und Geröll belegten Fahrweg ins Tal führt. Immer wieder kommen wir auf dem losen Untergrund ins Rutschen. Zu allem Überfluß führen die letzten Kehren über einen Betonbelag. Wir sind froh als wir endlich den Pederü erreichen. Menschenmassen, Autos, Busse. Wir verweilen nur kurz, da wir nun die verlorenen Höhenmeter wieder hinauf zur Fanesalpe gutmachen müssen. Schon von unten sieht der Aufstieg nicht freundlich aus. Wir können den Weg erkennen, wie er sich steil durch Geröllfelder hinauf schlängelt. Kurze Zeit später sind wir mitten drin und froh, dass uns nur noch die schwächere Nachmittagssonne einheizt. Wir erreichen ein flacheres Stück durch dichtes Buschland, wo auch kein Schutz vor der Sonne zu finden ist. Der Fußweg läuft fast parallel zum Fahrweg, den wir letztendlich kurz vor Erreichen der Fanesalpe benutzen müssen. Endlich können wir schon die Faneshütte erkennen. Für das wunderschöne Hochtal mit seinen Feuchtwiesen und einem idyllischen See haben wir kaum noch Augen. Wir erreichen die Lavarella Hütte. Wie die Faneshütte handelt es sich eher um einen Berggasthof. Sehr modern und bestens ausgestattet. Wir freuen uns auf die heiße Dusche. Von der Terrasse geniessen wir dann doch noch das wunderschöne Tal und sind stolz auf das Geleistete. Ein hervorragendes Abendessen bringt neue Energie für den nächsten Tag.

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